Das Frobenius-Gymnasium zu Gast in der Saaleck-Kaserne in Hammelburg
Foto: Andrea Rippstein
Als Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022 das Wort „Zeitenwende“ im Rahmen einer Regierungserklärung verwendete, bezog sich dies auf die veränderten außen- und sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen seit Beginn des Jahres 2022. Die Gewichtung dieser Feststellung wurde wenig später auch dadurch bestätigt, dass das Wort „Zeitenwende“ von der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2022 gekürt wurde.
Der LehrplanPlus für bayerische Gymnasien trägt dieser Entwicklung insofern Rechnung, dass für das Fach „Politik und Gesellschaft“ in der 12. Jahrgangsstufe entsprechende Kompetenzerwartungen formuliert werden. So sollen die Schülerinnen und Schüler „zentrale sicherheitspolitische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ in den Blick nehmen, „um die internationale Rolle Deutschlands und die Bedeutung der Bundeswehr als Parlamentsarmee zu beurteilen.“
Aus diesen Vorbemerkungen heraus, war es für das Frobenius-Gymnasium eine naheliegende Überlegung, den örtlichen Bundeswehrstandort zu besuchen.
Am 18.09. war Ilan Katz am Frobenius-Gymnasium zu Gast. Der ehemalige Geschichtslehrer, der in der Grenzregion zum Libanon beheimatet ist, berichtete aus sehr persönlicher Sicht über den gerade eskalierenden Nah-Ostkonflikt. Neben den politischen und gesellschaftlichen Problemfeldern war Ilan Katz die Frage nach der Identität eines israelischen Staatsbürgers besonders wichtig. Denn die Klarheit in dieser Frage und das miteinander ins Gespräch kommen seien notwendige Voraussetzungen zu einem friedlichen Zusammenleben verschiedener Religionen und Ethnien. So schloss der Vortrag mit dem hebräischen Friedenswunsch „Shalom“, dem zentralen Anliegen einer beeindruckenden Persönlichkeit.
Herzlichen Dank, Ilan Katz, für Ihren Besuch!
Fast 80 Jahre Frieden in Europa – das erfolgreichste Projekt der Europäischen Gemeinschaft. Während unsere Väter, Großväter und Urgroßväter noch in den Krieg zogen, dürfen wir heute unseren europäischen Nachbarn vertrauen. Trotz aller Probleme scheint ein Krieg innerhalb der EU unvorstellbar, Ost- und Westeuropa sind zu weiten Teilen vereint. Das gemeinsame Haus Europa sichert den Frieden. Noch im 20. Jahrhundert starben im Zweiten Weltkrieg mindestens 55 Millionen Menschen, das alte Europa brach zusammen. Heute leben über eine halbe Milliarde Europäer in Frieden und Freiheit – dank der EU. Wie fragil dieser Frieden aber ist, zeigen die Entwicklungen in unserer direkten Nachbarschaft und auch weltweit.
Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „Politik und Zeitgeschichte“ können sich über eine bundesweite Auszeichnung freuen.