Interessant fand ich den Spruch „Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung“ […]. Natürlich weiß man, dass das nie wieder passieren darf und soll, aber mit den ganzen Eindrücken zuvor, der Atmosphäre und den Geschichten hat der Satz nochmal eine ganz andere Wirkung gehabt. Irgendwie glaubwürdiger und als ob alle Menschen, die jemals in dem KZ waren, einem eindringlich in dem Moment diesen Satz zugeschrien haben.
Anonym
Am 5. März sind wir kurz nach 8 Uhr in der Früh in Hammelburg losgefahren und haben nach einer etwa vierstündigen Fahrt gegen Mittag am KZ in Dachau an. Dort wurde unsere Jahrgangsstufe von einem Referenten und einer Referentin empfangen und in zwei Gruppen geteilt. Gleich darauf startete gegen 12:15 Uhr unsere Führung.
Als ich durch das Tor mit der Inschrift „Arbeit macht frei“ gegangen bin, war die Größe des Geländes und der Eindruck erschreckend. Es ist nochmal ein ganz anderes Gefühl genau dort zu stehen, wo damals so viele Menschen umgekommen sind, als nur Bilder und Texte darüber zu sehen und zu lesen. […]
Nina Müller, 9a
Nach einer Einführung vor dem Jourhaus des KZs begannen wir die Besichtigung im Wirtschaftshaus. Dort wurde früher den Gefangenen ihr Besitz abgenommen und ihnen Ziffern als neue Namen sowie Kleidung zugeteilt. Anschließend wurden uns die Duschen gezeigt, die gleichzeitig auch als Folterkammer gedient haben. Unsere Referentin hatte sehr interessante, aber auch schockierende Geschichten von Zeitzeugen zu allen Orten im KZ zu erzählen. Nach den Duschen ging es weiter zu den Gefängnissen, wo uns verschiedene „Stufen“ von kleinen bis hin zu ganz dunklen Stehzellen ohne jedes bisschen Platz gezeigt wurde.
Es ist eine komplett andere Welt, wenn man durch das Tor hineingeht. Es ist so erschreckend groß und wenn man sich Gedanken macht, wie viele Menschen damals dort leiden mussten, schätzt man umso mehr sein eigenes Leben.
Emilie Stolper, 9a
Bei einem Rundgang über das große Gelände liefen wir zum Krematorium und der Gaskammer. Die Referentin erklärte uns dabei alles sehr anschaulich, was uns sehr schockierte. Auch wenn die Gaskammer außer bei einem Test nie benutzt wurde, starben im Dachauer Konzentrationslager tausende von Menschen infolge der menschenunwürdigen Zustände und anderen Tötungsmaßnahmen wie Erschießen. Im Anschluss zu den Krematorien liefen wir einen kurzen Rundweg, auf welchem wir die Massengräber zu sehen bekamen.
Dachau hat mir noch einmal vor Augen geführt, was für eine Brutalität damals an den Tag gelegt wurde. Mir ist außerdem das erste Mal bewusst geworden, wie groß so ein KZ-Gelände ist und welche Anzahl an Menschen dort auf sehr engem Raum untergebracht wurden.
Levin Lübbecke, 9a
Anschließend machten wir uns auf den Rückweg in Richtung der Baracken, die wir noch besichtigen wollten. Wir waren alle bereits sehr geschockt und die Stimmung der meisten sehr bedrückt, aber was uns in den Baracken erwartete, verbesserte unsere Stimmung nicht.
Zuvor war mir nicht wirklich bewusst, welchen Dimensionen das KZ wirklich entspricht und dass dort sogar Versuche an Menschen durchgeführt wurden. […] Beklemmend waren auch die kleinen Baracken, in denen sich teilweise bis zu 2000 Menschen befanden, obwohl sie für nur 200 gebaut waren.
Antonia Kurz, 9a
Gegen Nachmittag endete unser Rundgang dann mit der Besichtigung des zentralen Mahnmals sowie dem riesigen, beeindruckenden Appellplatz. Der Tag in Dachau war für uns alle eine zwar sehr schockierende, aber auch wichtige Erfahrung, die wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Auch danken wir der freundlichen und hilfsbereiten Referentin, die uns einen sehr informativen Einblick verschaffte. Zuletzt begaben wir uns nach diesem lehrreichen Tag wieder auf die Rückfahrt nach Hammelburg.
Ich habe von diesem Tag zwar erwartet, dass uns die Grausamkeiten und Skrupellosigkeit der SS vor Augen geführt wird, aber nicht wie sehr es mich trifft. Auch wenn die Taten der Nazis schon Jahrzehnte her sind, spürt man immer noch die bedrückende Atmosphäre. Man kann sehen, wo und unter welch schlimmen Umständen die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben.
Amelie Frank, 9a
Zu erfahren, wie willkürlich die Nationalsozialisten tausende Menschen qualvoll sterben ließen, hat einen zum Nachdenken gebracht. Denn erst als ich in dem Konzentrationslager stand, wurde mir bewusst, was für eine gewaltige Dimension dieses Grauen hatte.
Anonym
Bericht von Antonia Kurz, Sophie Wirth, Amelie Frank, Klasse 9a