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Unbegreiflich scheinen uns oft die Wendungen der Geschichte, insbesondere der menschenverachtende Terror des Nationalsozialismus. Die Grausamkeit nachzuvollziehen, um daraus zu lernen, ist Anliegen des Unterrichts der 9. Jahrgangsstufe im Fach Geschichte. Im Zuge dessen wurde am Donnerstag, den 01.06.2017 eine Exkursion zum Konzentrationslager Flossenbürg durchgeführt. Für Interessierte fassen die Schüler der 9a die wichtigsten Inhalte und Eindrücke im Folgenden in ihre eigenen Worte:

Als wir am Eingang des Konzentrationslagers ankamen, konnte man schon ein großes Gebäude sehen, bei dem es sich um die Kommandatur handelte. Außerdem waren auf dem Geländer weitere Gebäude auszumachen, wie beispielsweise die Küche, die Wäscherei oder das Büro. Die Baracken, in denen die Häftlinge übernachtet haben, wurden nach der Befreiung abgerissen. Zusätzlich konnte man in der Ferne den Steinbruch erahnen, an dem die Häftlinge ihre Arbeit während des Aufenthalts ableisten mussten. Beim Gang über das Gelände wurde uns mitgeteilt, dass am ehemaligen Eingangstor die Worte „Arbeit macht frei“ standen, die aber zynisch gemeint waren, nämlich dass wenn man viel arbeitet, man früher stirbt und somit schneller in den Himmel aufsteigt, wodurch man frei wird. Doch die Häftlinge hatten trotzdem die Hoffnung, eines Tages frei gelassen zu werden.

Dann wurden wir in die Wäscherei geführt, in der sich im Erdgeschoss eine Ausstellung befindet. Dort haben wir uns die Häftlingskleidung angesehen, auf welcher sich ein Zeichen für die unterschiedlichen Haftgründe befand. Die Kleidung bestand aus einer Haube, Schuhen und einem Kleid oder einer Hose und einer Jacke. Anschließend wurden wir in den Keller des Gebäudes geführt, in dem sich die Duschräume befanden und eine weitere Ausstellung aufgebaut ist. Dort konnte man sehen, woher die inhaftierten Personen stammten. Dabei fiel auf, dass aus beinahe allen europäischen Ländern Personen verhaftet wurden, weshalb es unter ihnen häufig Verständigungsprobleme gab. Bei ihrer Ankunft im KZ verloren die Inhaftierten ihren Namen und bekamen stattdessen eine Häftlingsnummer. An einer Wand konnte man die Schicksale mancher Personen nachlesen und die Aufmerksamkeit wurde auf ein Buch gerichtet, in welchem die damaligen Häftlinge nicht nach ihrer Nummer, sondern nach ihrem Namen aufgelistet sind: In unserer Erinnerung sollen den Menschen die Namen zurückgegeben werden.

Danach betraten wir die Duschräume, wo uns die Ankunft im KZ genauer erläutert wurde. Wie bereits erwähnt, wurde ihnen ihr Name „weggenommen“, diese Entmenschlichung geschah zunächst im Vorraum zu den Duschen, denn dort mussten sie sich komplett ausziehen und bekamen ihre Häftlingskleidung. Dies war für die Menschen sehr demütigend, was an der Aussage eines ehemaligen Häftlings deutlich wird: „Hier haben wir nicht nur unsere Kleidung verloren, sondern auch unsere Seelen!“

Von da an mussten sie den Regeln der SS folgen, die die KZ-Leitung übernahmen. Anschließend wurden ihnen die Haare überall abrasiert, sie wurden in die Duschräume geschickt und sie mussten duschen, wobei sie entweder zu heißes oder kaltes Wasser benutzten. Nach der Dusche mussten sie ihre neue Kleidung anziehen. Die SS wollte sich aus solchen Angelegenheiten heraushalten und entschieden somit, KAPOS zu bestimmen, die höher gestellte Gefangene waren, um diese Arbeiten bei der Ankunft zu übernehmen und Streitigkeiten zwischen Häftlingen in den Griff zu bekommen.

Nach dem Duschen wurden die Häftlinge in ihre Baracken gebracht, in welchen sich ungefähr 250 Betten befanden. Bereits bei dieser Belegung war zu wenig Platz, jedoch wohnten gegen Kriegende sogar bis zu 1000 Personen in einer Baracke, was zu ca. 60 Todesfällen pro Tag führte. Die einzige Nahrung, die den Häftlingen zugeteilt wurde, bestand aus zwei Mahlzeiten am Tag, welche wiederum aus einer Scheibe Brot und einer kleinen Suppe bestanden.

Um bei den vielen Toten „hinterherzukommen“, wurden die Leichen im Krematorium verbrannt. Dabei wurde den Toten keine Achtung oder Respekt zugeteilt, sondern das Ganze lief wie an einem Fließband ab. Zur zusätzlichen Beschleunigung wurde in der letzten Phase sogar eine Rampe mit Schienen gebaut, auf welcher die Toten in einem Waggon zum Krematorium transportiert wurden. Dort wurde ihnen die Kleidung und die Goldzähne entfernt. Dann wurden sie entweder im Krematorium verbrannt, oder, wenn der Platz nicht ausreichte, auf einem Haufen im Freien verbrannt. Die Asche wurde in einen Graben geworfen. Am Ende des Aprilmonats 1945 wurde das KZ von den US-Streitkräften befreit. Die Soldaten waren von den Leichenbergen schockiert und die Alliierten beschlossen daraufhin eine Aufklärung und Aufarbeitung dieser Verbrechen an der Menschlichkeit.

Der Ausflug hat uns Schülern den Ablauf und die Zustände eines KZ´s näher gebracht, wodurch wir das Unfassbare zumindest etwas besser verarbeiten konnten und verstehen, warum Erinnerung auch heute wichtig ist.

L. Neubauer 9a, H. Stürzenberger 9a, N. Brand

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